Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    10.01.2024 – 28.05.2024
  • Stadt, Land

    Cristuru Secuiesc, Rumänien
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Lehramt Sonderpädagogik, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Praktikum im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Wie haben Sie Ihr Praktikum organisiert?

    Eigenständig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Praktikum im Ausland

Nach dem Studium wollte ich gerne noch einmal in einem außerschulischen Bereich arbeiten und die praktische Anwendung der im Studium erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vertiefen.

Ca. 6 Monate vor dem Start des Praktikums bin ich auf die Suche nach einer möglichen Praktikumsstellen in Europa gegangen. Durch Empfehlungen von Bekannten bin ich auf die Praktikumsstelle aufmerksam geworden und bin mit den Leiter*innen vor Ort ins Gespräch gekommen. Mit ihnen habe ich über einen möglichen Einsatz, die Kultur, den finanziellen Aufwand und die Organisation des Auslandsaufenthaltes gesprochen.

In Vorbereitung auf den Praktikumseinsatz habe ich eigenständig mit Hilfe einer App und verschiedenen Sprachbüchern Ungarisch gelernt. Dadurch, dass in der Praktikumsstelle jedoch 3 Sprachen gesprochen wurde, u.a. deutsch und englisch, die ich fließend beherrsche, hatte ich nicht den Druck die dritte Sprache, ungarisch, fließend zu sprechen.

Während des Praktikums im Ausland

Ich war in zwei Kinderarchen tätig, die eine Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche anbieten, die aus Roma-Communities kommen. Anfangs habe ich überwiegend das pädagogische Handeln der Mitarbeiter*innen beobachtet und reflektiert, die Verhaltensweisen der Kinder- und Jugendlichen analysiert und mit den Kindern und Jugendlichen interagiert, gespielt und gelernt. Auf der Grundlage meiner Beobachtungen in den Kinderarchen hat sich dann mit der Zeit ergeben, dass ich Inhalte aus dem Studium an die Mitarbeiter*innen der Kinderarche in Form von Seminaren weitergeben konnte. Ich plante und leitete Seminare zu den Themen: Beziehungsarbeit, Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, Kommunikation, Reflexionskompetenz, konstruktives Feedback, Entwicklung der emotionalen und sozialen Kompetenz von Kindern und Jugendlichen, etc. an. Dabei stieß ich bei den Mitarbeiter*innen immer wieder die Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns und das Analysieren von Situationen in den Kinderarchen an, um das pädagogische Handeln und den Umgang mit den Kindern und Jugendlichen zu professionalisieren. Des Weiteren brachte ich bewegungsorientierte und gesundheitsbezogene Angebote für die Kinder und Jugendlichen ein. Die Leiter*innen und die Mitarbeiter*innen der Praktikumseinrichtung haben eine große Offenheit bezüglich Reflexion, Austausch, Kooperation, Anstößen und neuen Ideen mir entgegen gebracht, was meine Arbeit vor Ort erleichterte.

Ich konnte in einer Mitarbeiter*inwohnung von dem Verein, wo ich arbeitete, unterkommen und musste mich daher nicht im Vorhinein um einen Schlafplatz kümmern.

Das Praktikum habe ich über das Erasmus+ Programm finanzieren können. Ein Praktikumsentgelt habe ich nicht erhalten.

Rumänien ist ein unglaublich spannendes Land bezüglich der verschiedenen Ethnien und Kulturen, die in diesem Land dicht nebeneinanderher leben. Ich konnte Einblicke erhalten in die verschiedenen Kulturen und war von der Offenheit und Gastfreundschaft der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen beeindruckt. Die Offenheit meiner Teamkolleg*innen mir gegenüber haben das Leben vor Ort sehr erleichtert und mich zügig ankommen lassen.

Nach dem Praktikum im Ausland

Das Praktikum habe ich nach dem Studium und auf einer freiwilligen Basis absolviert, weshalb ich mich nicht um Anerkennung bemühen musste.

Da ich nach dem Praktikum nicht nach Leipzig zurückkehre, sondern einen Job beginne in einer neuen Stadt, hat mir das Praktikum im Ausland auch geholfen, um mich von dem gewohnten Umfeld in Leipzig zu lösen und zu verabschieden und für einen Neuanfang offen zu sein.

Ich habe sehr wertvolle Erfahrungen und Lernprozesse sowohl auf pädagogischer als auch auf zwischenmenschlicher und persönlicher Ebene sammeln können. Diesen Schritt ins Ungewohnte und Fremde kann ich sehr empfehlen, da er einem neue Perspektiven, Denkanstöße, Lernprozesse und Erfahrungen eröffnet. Zudem ist es immer spannend neue Menschen und Kulturen kennenzulernen und sich selbst mit all seinem Wissen, Erfahrungen und seiner Persönlichkeit einzubringen, sodass beide Seiten vom Austausch und der gegenseitigen Offenheit profitieren können. Man lernt immer dazu! Deshalb lohnt es sich, Entdecker*in zu bleiben.